Burnout hat sich zu einem Schlagwort entwickelt, das in allen Berufen auftauchen kann.
Da der Schaden sowohl den Menschen, der daran leidet, als auch das Unternehmen, für den dieser von Burnout Betroffene tätig ist, trifft, ist es ratsam, Auswege aus diesem Dilemma zu suchen und zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Burnout – der Versuch einer Definition
Das Syndrom Burnout wird erst seit kurzem als eigenständiges Syndrom behandelt. In der klinischen Klassifikation des ICD wird Burnout als Problem der Lebensbewältigung definiert, das sich in einem Gefühl des „Ausgebranntseins“, einem allgemeinen Erschöpfungszustand, manifestiert.
Ausgelöst wird dieser durch permanente Überforderung im Alltag, vorwiegend beruflich, aber selbstverständlich spielt der private Alltag ebenfalls eine wichtige Rolle. Es besteht ein großes Bedürfnis nach Urlaub, Ruhe und Abschalten oder Ausklinken aus dem momentanen Leben.
Tipp: Um jederzeit aktuelle Informationen zum Thema Burnout – Anzeichen, Symptome und Prävention in Österreich im Januar 2025 zu erhalten ist es sinnvoll, sich neben den Details zu hier auch in Fachzeitschriften, anderen Blogs und Webseiten sowie Nachrichtenquellen zu informieren, um am Laufenden zu bleiben!
Die ersten Anzeichen eines Burnouts
Burnout setzt sich aus sehr vielen Komponenten zusammen und die Symptome unterscheiden sich individuell. Allgemein können aber als Auslöser erhöhter Stress und langandauernde Überforderung, Frustration und ein Verdrängen des Ruhebedürfnisses genannt werden.
Körperliche Symptome, wie vermehrter Krankenstand, Schlaflosigkeit oder Rückenschmerzen treten sehr häufig auf. Die Arbeit wird als mühsame Pflicht wahrgenommen, der Gemütszustand weist Wesenszüge einer depressiven Verstimmung auf und der oder die Betroffene fühlt sich den Anforderungen, die der Alltag an ihn stellt, nicht gewachsen.
Psychische Symptome als emotionale Komponente
Die Emotionalität zeigt folgende Symptomatik:
- Widerstand zur täglichen Arbeit zu gelangen
- Gefühle des Versagens
- Ärger und Widerwillen
- Schuldgefühle
- Entmutigung und Gleichgültigkeit
- Misstrauen
- paranoide Gedanken
- Frustration
- Stimmungsschwankungen
Psychische Symptome als kognitive Komponente
Kognitiv zeigt sich diese Konstellation:
- rigides Denken
- Widerstand gegen Veränderung
- Störungen in der Konzentration
- Projektion
Psychische Symptome als motorische Komponente
In motorischer Sicht zeigen sich oft Verspannungen und es treten gehäuft nervöse Ticks auf. So wird bei Personen, die an Burnout leiden, oft ein Nägelkauen oder ein Aufkratzen der Haut beobachtet. Ein Verhalten, welches auch von Laien als Zeichen der Labilität interpretiert wird.
Physische Symptome auf psychosozialer Ebene
Natürlich reagiert der Körper auf die erlebte Realität im Burnout. In psychosozialer Hinsicht zeigt sich folgendes Erscheinungsbild:
- Schlafstörungen
- Müdigkeit nach der Arbeit
- sexuelle Probleme
- ständige Müdigkeit bzw. Erschöpfung
- chronisches Müdigkeitssyndrom
- Hypersensitivitätssyndrom
Physische Symptome in Form von Erkrankungen
Aus diesem andauernden Erschöpfungszustand resultieren naturgemäß mehr Erkrankungen.
Es zeigen sich hier vor allem:
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Magen- oder Darmbeschwerden
- häufige Erkältungen und Grippe
- Schwindel
Physische Symptome als physiologische Reaktion
Die physiologischen Reaktionen sind eine Erhöhung der Pulsfrequenz und des Herzschlags sowie des Cholesterinspiegels.
Symptome, die sich im Verhalten zeigen
Das Verhalten eines Burnout-Betroffenen verändert sich. Das Zuspätkommen zur Arbeit, längere Pausen und das häufige Fehlen am Arbeitsplatz stehen an der Tagesordnung. Die Effizienz ist verringert, Nahrung wird unregelmäßig und teilweise exzessiv zu sich genommen. Die Aggressivität nimmt zu, oft besteht ein Suchtpotential für Kaffee, Tabak, Alkohol oder sogar Drogen.
Symptome, die sich sozial offenbaren
Im sozialen Bereich isoliert sich der oder die Betroffene, verliert soziale Kontakte und zieht sich zurück. Interaktion mit den Arbeitskollegen wird vermieden, der Kundenkontakt auf ein Minimum reduziert.
Anrufe von Kunden werden mit Widerstand entgegengenommen, Termine mit den Kunden verschoben und Interaktion verläuft erschwert. Von den Betroffenen wird Einsamkeit empfunden, denn es ergeben sich auch im privaten Bereich Schwierigkeiten im Umgang miteinander.
Möglichkeiten Der Prävention in Österreich
Da das Thema Burnout alle Menschen betreffen kann, haben sich bereits viele Institutionen dieses Themas angenommen. Es handelt sich vor allem um Institutionen, die sich um die Work-Life-Balance kümmern. Eine funktionierende Ausgeglichenheit zwischen Arbeit und dem privaten Leben führt zu einer größeren Lebenszufriedenheit.
Es stehen mehr Ressourcen für ein allgemeines Glücksempfinden zur Verfügung, wenn Job und Privatleben sich die Waage halten. Konzentriert sich der Mensch zu sehr auf einen Bereich, verliert er oder sie die Quelle, aus der er oder sie bei Bedarf schöpfen kann.
In Österreich stehen 2 Möglichkeiten als Prävention zur Auswahl: die Bildungskarenz oder das Freijahr (Sabbatical).
Die Bildungskarenz
Die Bildungskarenz kann nur in einem aufrechten Arbeitsverhältnis gewährt werden. Sie dient ausschließlich der Weiterbildung. Maximal kann 1 Jahr beansprucht werden, es kann jedoch eine Aufteilung in mehrere kleinere Abschnitte erfolgen, von denen ein Teil nicht kürzer als 2 Monate sein darf. Die tatsächlich benötigte Auszeit und der konkrete Plan werden mit dem Arbeitsgeber verhandelt. Es kann für die Dauer der Freistellung vom AMS ein Weiterbildungsgeld bezogen werden.
Das Freijahr oder Sabbatical
Das Sabbatical steht nur Beamten und Vertragsbediensteten des Bundes bzw. Landes offen, die schon eine längere Zeit im Öffentlichen Dienst beruflich tätig sind Es ist nicht an Weiterbildung gekoppelt, sondern es kann frei entschieden werden, was in diesem Jahr gemacht wird.
Das Arbeitsverhältnis bleibt bestehen. Für die Ansparung zur Finanzierung des Sabbaticals wird eine Rahmenzeit vereinbart, in der weniger verdient wird, damit dieses Geld dann im Jahr der Freistellung vorhanden ist. So wird zum Beispiel innerhalb von 5 Jahren nur 80% des Monatsbezuges ausbezahlt, um anschließend das Freijahr zu finanzieren. Es wird auch in der Privatwirtschaft das Sabbatical offeriert, allerdings existieren hierfür keine gesetzlichen Grundlagen oder Bestimmungen.
Das Ideal wäre eine Welt, in der es nicht zu Burnout kommt, weil der Beruf und seine Tätigkeiten sinnstiftend sind. Dies ist aus empirischen Untersuchungen bekannt, trotzdem werden die Erkenntnisse der Arbeitspsychologie nur schleppend umgesetzt. Schuld daran ist der Mensch, der nicht erkennt, dass das Humankapital das wichtigste Kapital ist, an den keine noch so tolle Maschine annähernd herankommt.
Dafür plädiert auch die Wirtschaftskammer Österreich, die mit ihrer Broschüre zu dem Thema folgenden Slogan in die Schlacht gegen Burnout wirft: „Burn on statt Burn out“!
Quellen und weitere Infos:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/burnout.html
http://www.hrweb.at/2014/02/sabbatical-oesterreich-was-sie-besser-vorher-wissen-sollten/
https://www.arbeiterkammer.at/beratung/bildung/bildungsfoerderungen/Bildungskarenz.html
https://www.wko.at/Content.Node/Service/Unternehmensfuehrung–Finanzierung-und-Foerderungen/Unternehmensfuehrung/Mitarbeiter/BURN_ON_statt_BURN_OUT1.html
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