Gegen die immer steigenden Preise im Baustoffhandel, die zurzeit der Branche sehr schwer schaffen machen, hat sich das Unternehmen Wienerberger recht gut vorbereitet. Alle Erhöhungen der Kosten wurden an die Kunden weitergegeben. Diese Tatsache war jedoch moderat, da es sich schon im Vorjahr zu niedrigen Preisen mit den Produkten eingedeckt hat.
- Preiserhöhungen über 2 bis 3 Prozent reichten nun, um die gestiegenen Kosten abzudeckenn.
- Ganz unbehindert kommt das Unternehmen in den nächsten zwei Quartalen jedoch nicht davon, da es Posten gibt, welche nicht vollständig auf die Kunden abgewälzt werden können.
Es wird dem Unternehmen nun im zweiten und dritten Quartal die sehr starke Erhöhung der Preise bei Granulaten aus Plastik das Ergebnis mit bis zu 20 Millionen Euro negativ beeinflussen. Dies ist auch schon kommuniziert und in der Guidance von EBITDA für das Jahr berücksichtigt.
Durch die geringe Verfügbarkeit am Markt kletterten die Preise für solche Granulate um bis zu 60 Prozent. Die Tochter des Konzerns Pipelife benötigt das Material für die Produktion der Kunststoffrohre, welche vor allem im Abwassermanagement verwendet werden. Dies ist im ersten Quartal gut gelungen.
Im zweiten Quartal wird das Unternehmen Wienerberger insgesamt mit einer Baustoffauslastung fahren und nicht von den Kosten des Lockdowns betroffen sein. Der CEO ist mit Blick auf die weite Aufstellung des Unternehmens in den Bereichen Renovierung, Infrastruktur und Neubau und auf Innovationen zuversichtlich für den kommenden Verlauf des Geschäftes im aktuellen Jahr.
Die Bilanzen
Der Beginn des Jahres ist in Bezug auf die Bilanzen des positiv verlaufen. So gab es einen Gewinn von 27,3 Millionen Euro. Im gleichen Quartal des Jahres 2020 hatte ein Verlust von 106,3 Millionen Euro das Unternehmen belastet.
- Auf diese Bilanz drückten in der Zeit des Vorjahres ebenfalls Wertabschreibungen über 93,6 Millionen Euro.
- Diese war die Abschreibung für das Land Nordamerika.
- Hinzu kamen im Quartal des Vorjahres noch die Minderungen der Vermögenswerte in der Höhe von 22,5 Millionen Euro für Abnahmen in Russland wegen des Verfalls der Währung Rubel. Im derzeitigen Quartal kam es zu keinen Belastungen unter den Titeln.
Die Grenzschließungen aufgrund der Pandemie machen dem Unternehmen Wienerberger das Geschäft sehr schwer. Dies ist nicht förderlich, denn die Mitarbeiter müssen zu den jeweiligen Projekten fahren können. Dies ist ein wichtiges Motiv und im Baugewerbe und es kommen viele Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen.
Der CEO sieht dabei ein fesselndes Spiel der politischen Entscheidern, wie diese mit der Thematik umgehen – dies ist nicht nur eine Eigenart Österreichs und ist etwas, welches Unsicherheit mit sich bringen wird. So kritisiert der CEO die träge und langsame Bewegung der zuständigen Politiker. Das Land Österreich hat die Nachteile gegenüber anderen Ländern, welche auf diesem Gebiet schneller sind.
Unabhängig von der Coronapandemie ist nach Meinung des CEO die Personenfreiheit eine der möglichen Rechte in der EU, welche zugleich die Freizügigkeit der Arbeitnehmer und die der Niederlassung umfasst, noch nicht durchdacht genug. Die derzeitigen Vorschriften gleichen denen aus dem Mittelalter. Die Menschen müssen mit Formularen umgehen statt hier ein wenig Pragmatismus spielen zu lassen.
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