Ein Bewerbungsgespräch ist im Grunde nichts anderes als ein Verkaufsgespräch, nur dass Sie keine Ware oder Dienstleistung verkaufen müssen, sondern sich selbst als Person bzw. als Arbeitskraft.
Man sagt, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, und tatsächlich stimmt das auch. Deshalb gilt es, sich hinreichend auf das Gespräch vorzubereiten und auf alle Eventualitäten gefasst zu sein, damit Sie souverän agieren und reagieren können.
Hat das Gespräch erst einmal begonnen, sind alle Scheinwerfer auf Sie gerichtet und die Bühne gehört Ihnen. Doch worauf genau kommt es bei einem Bewerbungsgespräch überhaupt an? Wie kann man sich ideal darauf vorbereiten, welche Fragen können vom Bewerber und vom Arbeitgeber gestellt werden?
Und wie führt man das pikante Thema Gehalt? Auf all diese Fragen gibt es Antworten, die Sie in die Lage versetzen, jedes Bewerbungsgespräch mit Bravour zu meistern, wenn Sie sich intensiv damit befassen.
Tipp: Um jederzeit aktuelle Informationen zum Thema Bewerbungsgespräch Tipps – Vorbereitung, Fragen, Gehaltswunsch im September 2024 zu erhalten ist es sinnvoll, sich neben den Details zu hier auch in Fachzeitschriften, anderen Blogs und Webseiten sowie Nachrichtenquellen zu informieren, um am Laufenden zu bleiben!
Inhaltsverzeichnis
Eine gründliche Vorbereitung
Zu einer gründlichen und fundierten Vorbereitung zählt in jedem Fall, sich ausreichend über das Unternehmen, in dem man sich bewirbt, zu informieren.
Zudem sollten Sie genau wissen, wem Sie gegenüber sitzen werden. Lesen Sie also, wer die Einladung zum Vorstellungsgespräch unterschrieben hat und stellen Sie Recherchen zu seiner Position im Unternehmen an.
Was Sie definitiv bis zum Gespräch wissen sollten, sind die Unternehmensform, das Betätigungsfeld, die Firmenphilosophie und andere entscheidende Fakten. Zusätzlich bietet es sich an, Informationen darüber einzuholen, wie groß die Belegschaft ist, in welchem Jahr die Firmierung stattfand (überhaupt schadet ein Überblick über die Firmenhistorie nicht) und was die bedeutendsten Kooperationspartner des Betriebes sind.
Auch sollten Sie Ihren eigenen Lebenslauf verinnerlicht haben und auf eventuelle Fragen, ohne nachdenken zu müssen, antworten können. Nichts ist peinlicher, als nicht zu wissen, was man vor fünf Jahren beruflich gemacht hat.
Selbstverständlich ist es ebenso wichtig, fundierte Kenntnisse über die Aufgabenfelder des Berufes, für den Sie sich bewerben, vorzuweisen. So sollten Sie wissen, welche akademischen, mentalen, physischen und bürokratischen Voraussetzungen für die Aufnahme dieses Berufes erforderlich sind.
Machen Sie sich ein Bild davon, wie sich die durchschnittlichen Arbeitszeiten verhalten, wie in der Regel mit Überstunden umgegangen wird, welche Vergütung üblich ist und ob Sondervergütungen marktüblich sind. Sind für die Aufnahme Ihres Berufes besondere Vorkehrungen zu treffen (zum Beispiel spezielle Arbeitskleidung oder ähnliches), ist es ratsam, vorher darüber informiert zu sein.
Kollektivverträge in Österreich
Beachten Sie, dass es in Österreich oft Kollektivverträge gibt, die gemeinsam von den Interessenverbänden der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber geschlossen werden. Wenn kein Kollektivvertrag besteht, gelten die Rechte des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches sowie der Gewerbeordnung 1859.
Wenn ein Kollektivvertrag vorhanden ist, sollten Sie diesen im Vorfeld lesen, denn er gibt Ihnen Auskunft über Mindestlöhne und Grundgehälter, Kündigungsfristen und –Termine, Angelegenheiten der Arbeitszeit und Sonderzahlungen. Die gesetzliche Grundlage solcher Kollektivverträge bilden die Paragraphen zwei bis einundzwanzig des Arbeitsverfassungsgesetzes. In der Realität werden die Kollektivverträge zwischen den Fachorganisationen der Wirtschaftskammer und den Gewerkschaften des ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund) geschlossen.
Bei den Kosten für ein Bewerbungsgespräch kann Sie unter Umständen der Arbeitsmarktservice Österreich unterstützen, bzw. bieten viele große Unternehmen an, für Sie die Fahrtkosten und eventuell anfallende Übernachtungs- und Verpflegungskosten zu übernehmen. Einen gesetzlichen Anspruch haben Sie darauf jedoch nicht.
Mögliche Fragen im Gespräch
Folgende Fragen kann Ihnen Ihr potentieller Arbeitgeber möglicherweise stellen, auf die Sie sich vorbereiten sollten:
- Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen?
- Warum bewerben Sie sich gerade in diesem Unternehmen?
- Wie sehen Sie Ihre Zukunft in fünf, zehn und fünfzehn Jahren?
- Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
- Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
- Welchen Mehrwert können Sie unserem Unternehmen bieten?
- Wie hoch sind Ihre Gehaltsvorstellungen?
- Was befähigt Sie zu diesem Beruf?
Diese Fragen darf Ihnen der Personalchef nicht stellen, weil sie in Österreich, aufgrund des Grundsatzes der Gleichberechtigung, verboten sind: Sind Sie schwanger? Planen Sie ein Kind? Sind Sie homosexuell? Haben Sie andere sexuelle Neigungen? Haben Sie eine Behinderung? Haben Sie Vorstrafen? Welcher Partei gehören Sie an? Wie ist Ihr aktueller Gesundheitszustand?
Eine Ausnahme bei diesen Fragen kann gemacht werden, wenn deren Antwort in direktem Zusammenhang mit Ihrer angestrebten Tätigkeit steht. Wenn Sie sich beispielsweise für einen Job in einer politischen Partei bewerben, ist die Frage nach einer bereits bestehenden Parteizugehörigkeit durchaus sinnvoll.
Nachfolgende Fragen können Sie im Verlauf des Bewerbungsgespräches an den Personalchef richten:
- Gibt es einen Kollektivvertrag?
- Wie hoch ist meine Vergütung?
- Wie viele Urlaubstage darf ich nehmen?
- Wie wird der Urlaub eingeteilt?
- Welche Anforderungen stellen Sie an mich?
- Welche Perspektiven bieten sich mir in Ihrem Unternehmen?
- Warum sollte ich gerade in Ihrem Unternehmen anfangen?
- Was hebt Ihr Unternehmen von den anderen ab.
Natürlich ist es wichtig, bei jeder Frage auf den guten Ton, Höflichkeit und Respekt zu achten. Keinesfalls darf der Personalchef verärgert oder brüskiert werden. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber Fragen entschärfen.
Den Gehaltswunsch richtig äußern und verhandeln
Beim Thema Gehalt liegen bei den meisten Bewerbern die größten Ängste. Dabei ist jedem Personalchef klar, dass Sie sich bei ihm beworben haben, um Geld zu verdienen. Seinen Gehaltswunsch zu äußern ist also nichts verwerfliches, sondern die normalste Sache der Welt. Allerdings sind hier Marktüberblick, Geschick und Einfühlungsvermögen gefragt.
Wieviel Gehalt sollte ich verlangen?
Finden Sie heraus, welches Gehalt in Ihrer Branche und Ihrer Berufserfahrung angemessen ist. Beachten Sie, dass Berufseinsteiger zu Beginn meist weniger verdienen, im Laufe der Jahre finanziell jedoch aufsteigen können. Maßgebend ist auch die Unternehmensgröße. Oft werden in Konzernen höhere Löhne gezahlt als in kleinen Unternehmen.
Es kann nicht schaden, in seinem Gehaltswunsch einen Verhandlungsspielraum einzubauen. Gehen Sie nicht mit einer zu hohen Zahl ins Gespräch rein, damit Sie Ihr Gegenüber nicht verschrecken. Verkaufen Sie sich aber auch nicht zu billig. Wenn Sie wissen, was Ihre Arbeit wert ist, äußern Sie dies auch entsprechend. Souveränität und Selbstbewusstsein sind im Bewerbungsgespräch, gerade wenn es um das Thema Gehalt geht, von essentieller Bedeutung.
Wenn das Gespräch so verläuft, dass Sie eine Zahl nennen, die geringfügig über Ihren Vorstellungen liegt und der Personalchef im Laufe der Verhandlung die Zahl auf Ihre Wunschgröße runterdrückt, dann haben Sie am Ende beide gewonnen. Sie als Arbeitnehmer haben Ihr finanzielles Ziel erreicht und Ihr Arbeitgeber hat das gute Gefühl, ein gutes Geschäft gemacht und zu einem vernünftigen Preis eine gute Arbeitskraft gewonnen zu haben.
Quellen & weitere Tipps:
http://www.studieren.at/bewerbungsgespraech-auswahlverfahren
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/17/Seite.171030.html
http://derstandard.at/2000013800716/Die-10-groessten-Fehler-im-Bewerbungsgespraech
http://karriere-journal.monster.at/vorstellungsgesprach/bewerbungsfragen/oft-gestellte-fragen-im-vorstellungsgespraech-63715/article.aspx
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